Ein kurzer
    Einblick in die Geschichte der KOPTISCH-ORTHODOXEN KIRCHE
    Dr. Samir F. Girgis
    Die koptisch (d.h. ägyptische) 
    orthodoxe Kirche ist die ursprüngliche Kirche Ägyptens, die bereits im ersten
    Jahrhundert vom heiligen Evangelisten und Apostel Markus gegründet wurde. Sie wird auch
    die Kirche der Märtyrer genannt. Der eigene koptische Kalender, der sogenannte
    Märtyrerkalender beginnt mit dem Jahr 284 (Anno Martyrii), das Jahr der Thronbesteigung
    des oströmischen Kaisers Diokletian (284  305), der nicht weniger als 800.000
    Kopten ermorden liess als Folge ihrer Beharrlichkeit auf die Wahrung ihres christlichen
    Glaubens. Der hl. Markus selber erhielt die Krone des Martyriums im Jahre 68.
    Alexandria war damals die Stätte einer weltberühmten
    Universität und einer der wichtigsten vorchristlichen philosophischen Schulen. Hier, in
    einem der bedeutsamsten geistigen Zentren der Antike, war der Mittelpunkt der äusserst
    reichen und ausgedehnten Missionstätigkeit des hl. Markus. Folglich wird die
    koptisch-orthodoxe Kirche auch die Alexandrinische Kirche genannt.
    Er gründete hier ebenfalls die berühmte katechetische Schule
    von Alexandrien, die erste theologische Schule der christlichen Welt, die der Menschheit
    viele Gelehrte und Heilige schenkte, wie z. B. Athenagoras, Pantänus, Klemens von
    Alexandrien und den grossen Origines. Sie machten die Schule zu einem wirksamen
    Instrument, um den atheistischen und heidnischen Philosophen begegnen zu können. Neben
    Theologie wurden auch Physiologie, Medizin, Himmelskunde, Musik und Sprachen unterrichtet.
    Zu den grundlegenden Aufnahmebedingungen gehörte es, dass man ein Leben in Demut führte.
    
    Kloster des Heiligen Bishoy in Ägypten